16.Tag: Heidelberg
Beim Spaziergang durch die Altsstadt zur Talstation der Bergbahn entdeckten wir die Jesuitenkirche im barocken Baustil. Sie wirkt sehr elegant und schlicht, weil sie nicht überfüllt ist mit Schnörkeln, Statuen und Altären aus allen Zeiten. Besonders gelungen finde ich den neuen Alter und den Weihwasserstein. Beide sind aus weissem Marmor kompakt und sehr einfach in der Form. Sie passen sich wunderbar in das Gesamtbild ein und verbinden so Neues mit Altem.

Ein bisschen musste ich schon schmunzeln ob der Bezeichnung „Bergbahn“. Sie geht von ca. 130 m hoch auf etwas über 500 m. Die erste Sektion führt über die Kreuzung beim Schloss hoch zur Station Molkenkur und ist eine moderne Standseilbahn. Und wer hat sie erbaut? Garaventa. Die zweite Sektion führt dann auf den „Gipfel“ dem Königsstuhl. Diese Bahn ist seit 1907 in Betrieb und entsprechend knarriger und langsamer unterwegs. Oben gibt es eine schöne Aussicht auf Heidelberg und quer über die Rheinebne bis zu den Hügeln des Pfälzerwaldes. Die Ruine des Schlosses weiter unten ist beeindruckend gross. Wieviel Liter Wasser mussten dort wohl täglich in alle Zimmer in die Waschbecken verteilt werden. Und wieviele Kohlebecken brauchte es, um im Winter die Zimmer nur etwas zu erwärmen. Es hatte sicherlich viel mehr Dienstpersonal als Schlossmenschen, um den ganzen Karren am Laufen zu halten.

Den Nachmittag über nutzten wir unsere Familien-Tageskarte und führen mit den Strassenbahnen von einer Endstation zur anderen. Und als sich dann unsere Mägen meldeten, machten wir uns auf die Suche nach der „Schnitzelbank„. Die Weinstube ist in einem alten Haus untergebracht, das früher eine Küferwerkstatt beherbergte, wo die Fässer für die Pfälzer-Wein hergestellt wurden. Der Name der Weinstube verpflichtet und so gibt es heute Schnitzel in unterschiedlichen Varianten auf dem Speiseplan. Als Tische dienen alte Werkbänke. Meine Bewertung: Originelle Einrichtung, charmante Bedienung, leckeres Essen, gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wer unbedingt eine Platz will, reserviert am besten.
