20. Tag: 135 km, Lyon – Belley
Mitten in Lyon mit dem Velo durch einen Tunnel – geht das? Von weitem sah ich nur den Tunnel, durch den die Autos fuhren. Ich wollte schon nach einer Alternative Ausschau halten, den gemäss Karte ist die Länge des Tunnels ca. 1,5 km. Bald war jedoch klar, dass der Tunnel de la Croix-rousse den FussgängerInnen, Velos und Busse vorbehalten war – sehr komfortabel und angenehm. Nach einer kurzen Strecke entlang der Strasse konnten wir schon wieder abzweigen in den Parc de la Tête d’Or und wir hatten wieder einen tolle Veloweg. Nach einer Baustellen bedingten Umleitung bei der INSA Einstein liessen wir die Stadt hinter uns und genossen wieder die Via Rhôna. Trotz dem Fluss im Namen dieses Veloweges führt er nicht immer den Wasser entlang.

Anstatt der geplanten Komoot-Route entlang zu fahren, zweigten wir bei Crémieu auf eine grüne Route ab – Voie verte des balcones du dauphiné ab. Mindestens ein Teil davon war eine ehemalige Zugsstrecke. Dieser Abstecher hat sich sehr gelohnt. Überhaupt war die heutige Etappe sehr abwechslungsreich und führte sehr wenig entlang stark befahrener Strassen.
Im letzten Teil wurde es nochmals so richtig spannend. Von weitem schon sahen wir die grossen Wolkengebilde. Hinter dem Mont du Corbon verhinderte ein Regenvorhang den Blick auf die Savoyer Gipfel. Vor dem Hügel bildete sich über dem Wald ein Regenbogen genau in unserer Richtung. Die Leute, die uns entgegen kamen, waren teilweise recht durchnässt. Bald schon bekamen wir die ersten Tropfen ab und zur Sicherheit montieren wir die Regenjacken. Lange waren sie nicht nötig und wir genossen die letzten Kehren und Kurven entlang der Rhône, bevor wir Richtung Belley abbogen, wo eine Garage für unsere Velos und für uns das Hotel mit einer wohltuenden Dusche wartete.
Der gestrige Ruhetag und heute wenig Gegenwind zeigten Wirkung. Obwohl es eine lange Etappe war, fühlten wir uns noch recht fit bei der Ankunft.
