Obwohl wir rechtzeitig aufgewacht und gefrühstückt haben, wurde es wieder gegen 10 Uhr bis wir losfuhren. Die ganze Packerei braucht halt einfach immer Zeit.
Ab Tiefencastel fuhren wir eine kurze Strecke über die Hauptstrasse und danach der Albula entlang durch Wald und Wiese. Ab Filisur war wieder Hauptstrasse angesagt, zum Glück auf einer Strasse mit sehr wenig Verkehr.
Die Fahrt weiter auf den Albula hatte eine angenehme Steigung. Ich staunte, wie rasch wir in Preda und von dort beim Lei Palpuogna waren. Bis zur Passhöhe zog es dann jedoch noch recht lange :-(. Auf über 2000 m war es recht kühl und es hatte noch einige grosse Schneefelder. Für die Abfahrt nach La Punt war ich froh um die Regenkleider – für einmal als Windschutz.
In La Punt suchten wir die Bäckerei, bei der wir in den Ferien jeweils die speziellen Amaretti gekauft haben. Gefunden haben wir sie, doch waren wir leider zu spät. Sie hatte schon geschlossen. Die Weiterfahrt über Zernez bis Lavin kannten wir schon von früheren Fahrten. Der Weg ist immer noch der gleiche. Sogar die Feuerlilien blühten noch an der gleichen Stelle wie 1991.
Als Etappenziel haben wir uns für Guarda entschlossen. Von Lavin waren es noch etwas über 3 km und gut 200 m Steigung. Das wäre grundsätzlich kein Problem mit vollem Akku. Ich schaffte es mit Unterstützung für noch ca. 500 m. Doch die tolle Unterkunft im der Guarda-Logde war eine tolle Entschädigung für die Schweisstropfen, die ich vergoss. Die dunklen Wolken wiesen auf den angekündigten Regen hin und boten ein eindrückliches Naturschauspiel am Himmel.
Das Nachtessen genossen wir im Crusch alba während draussen der Regen prasselte. Zum Apero gab es je ein Glas Rose-Schaumwein aus Jenins. Stefan entschied sich für ein Weissweinsüppchen und Lammschulter-Ragout mit verschiedenen Maissorten und Gemüse. Meinen Hunger stillte ich mit einem Rüeblisalat und Siedfleisch mit Bratkartoffeln. Anstelle des Dessert bestellten wir nochmals ein Rose-Cüpli. Den Rückweg zur Lodge konnten wir ohne Regen jedoch bei deutlich kühleren Temperaturen unter die müden Füsse nehmen.
Vom Bett aus konnten wir dank den grossen Fenstern das Gewitter beobachten und dann einschlafen.
In Guarda ist doch der Schellen-Ursli zuhause? Und da gibts noch das Atelier mit den Geissen und Kühen aus Ton. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr da seit, hätte ich eine Bestellung aufgegeben. 🙂
Wir haben sogar den Hauseingang zu seinem Haus gesehen. Er war jedoch grad nicht zu Hause. A propos Keramik: Ich würde dir eher eine der badenden Schönheiten empfehlen als eine Geiss.
Eine badende Schönheit habe ich schon zuhause. 😉