Tag 04 -10.07.2018

Es gibt sie leider immer wieder, die Tage mit vielen Wolken und wenig Sonne. Heute zeigte sich diese Kategorie von der besten Seite. Das hatte den Vorteil, dass wir uns keine Gedanken um Sonnencreme oder Sonnenbrand machen mussten. Fasi und Windschutzjacke freuten sich über ihren Einsatz. Konnten sie doch für einmal die Fahrt direkt miterleben und nicht in der Velo-Tasche ein dunkles Dasein fristen.

Wir erkundeten den nord-östlichen Teil des Appenzeller-Landes. Wie aus der Kurve sichtbar wird, ging es dauernd rauf und runter. Gestartet sind wir in Gais – durch das Dort entlang der Klinik und hoch Richtung Landmark. Der Weg führte teilweise auch über Naturstrassen, was wir jedoch bestens meisterten. Auf dem Rücken entlang nach Haggen hatten wir eine tolle Aussicht sowohl nach Altstätten und in die Rheinebene wie auch auf der anderen Seite gegen den Bodensee. Wenn das Wetter mitgespielt hätte…

Anstatt direkt nach Heiden zu fahren, entschlossen wir uns für den Umweg über Walzenhausen. Hier ist uns zum ersten Mal aufgefallen, dass einige Dörfer teilweise einen etwas verlotterten Anblick machten. Ebenfalls waren wir erstaunt, wie wenig Menschen unterwegs waren oder in Restaurants sassen trotz der Ferienzeit. In Appenzell war das ganz anders.

Wolfhalden, wo wir Zmittag assen, ist ein Dorf mit einigen neuen Wohnhäusern. Die Nähe zum Bodensee und den grossen Orten dort hilft diesem Dorf, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Kurs vor Heiden fuhren wir noch an einer Unfallstelle vorbei. Ein Töff lag am Boden und daneben der Helm. Verletzte Menschen waren keine dort nur noch die Polizei. Das machte uns doch sehr nachdenklich. Wie schnell ist es halt einfach passiert: eine Unachtsamkeit, ein Stein am Boden… Auf jeden Fall sind wir besonders vorsichtig weitergefahren.

In Trogen, dem berühmten Kulturort, stehen zwar noch die bekannten Renaissance-Paläste aus der Zellweger-Dynastie, jedoch wirken sie wenig belebt. Mit der Wirten des Cafes haben wir über unseren Eindruck geredet und sie bestätigte ihn. Offenbar fehlt es dort etwas an Mut, die Zeichen der Zeit zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Nach Trogen entschlossen wir uns auf die Panorama-Bike-Route einzuschwenken. Mit den Naturstrassen vom Morgen hatten wir ja gute Erfahrungen gemacht. Womit wir nicht gerechnet hatten, war mit dem steilen Anstieg… Wir stellten uns der Herausforderung manchmal trampelnd und zwischendurch auch schiebend.

Zurück im Hotel kamen wir noch auf die Idee mit den Appenzeller Bahnen zu fahren. 16.45 gings los nach Appenzell, wo wir grad Anschluss nach Urnäsch u d Herisau hatten. Dort stiegen wir auf den Bus nach St. Gallen um.  Mit dem Postauto ging es wieder hoch nach Teufen und von dort mit der Bahn zurück nach Gais, wo wir um 19.15 eintrafen. Mit Blick zum Himmel entschieden wir uns sofort zurück zum Hotel zu fahren. So schafften wir es, den ganzen Tag nie verregnet zu werden, obwohl gegen Nachmittag dicke schwarze Regenwolken aufzogen.

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